Fuhrparkverband: Forderung des BEM unnötig

Mannheim, im Februar 2022. Grundsätzlich begrüßt der Bundesverband Fuhrparkmanagement e. V. (BBM) die derzeitigen und befristeten Fördermaßnahmen für die Elektromobilität. Die Forderungen des Anbieter-Verbandes Bundesverband eMobilität (BEM) gehen dem BBM aber zu weit. In seiner neuesten Pressemitteilung drängt der BEM auf die Förderung leichter E-Fahrzeuge wie Elektroroller, Golf-Caddys und Elektromofas. Der Fuhrparkverband spricht sich dagegen aus.

Der BEM, der sich satzungsgemäß ausschließlich für die Förderung und den Ausbau der Elektromobilität in Deutschland einsetzt, kündigt in einer Pressemitteilung die Einberufung
einer Sonderkommission an, die sich nun auch mit der Förderung von leichten Elektrofahrzeugen auseinandersetzen soll. Damit möchte der Anbieter-Verband die Umweltbilanz verbessern. Der BEM ist außerdem der Meinung, dass bis 2035 fünf Millionen Bestandsfahrzeuge durch Leichtfahrzeuge ersetzt werden könnten. „Der Fuhrparkverband begrüßt generell Förderungen für alternative Antriebe, die die Emissionen reduzieren. Hier kann die Elektromobilität einen Beitrag leisten und somit dem Klimawandel entgegenwirken und die Mobilitätswende unterstützen. Das sehen wir bei der Forderung des BEM aber nicht gegeben. Fördermaßnahmen müssen mit Bedacht und zielgerichtet eingesetzt werden und nicht pauschal, um eine bestimmte Antriebsart zu fördern. Schließlich werden hier Steuergelder eingesetzt. Wenn die Nachfrage nach solchen Fahrzeugen nicht in dem gewünschten Maße gegeben ist, dann sollte es auch nicht mit Steuermitteln künstlich erzeugt werden“, argumentiert BBM-Geschäftsführer Axel Schäfer gegen die gewünschte Fördermaßnahme des BEM.

Grundsätzlich seien Förderungen immer an den Bedarf anzupassen und ein gewisses Augenmaß müsse vorherrschen, so Schäfer. „Fördergelder sollten nicht leichtsinnig verschleudert werden, sondern an den richtigen Stellen eingesetzt werden. Es gibt genug notwendige und wichtige Investitionen, denen dadurch Mittel entzogen werden könnten: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur muss beispielsweise ganz oben auf der Agenda stehen und noch weiter vorangetrieben werden. Und die Investitionen sollten eher in Pkw und in eine für Fuhrparkbetreiber nutzbare Modellvielfalt gehen, anstatt in Leichtfahrzeuge gesteckt werden. Der Bedarf und die Nachfrage bei den Unternehmen ist dabei viel höher. Es wird schon einen Grund haben, warum es bisher keine Förderungen für Elektroroller oder Golf-Caddys gab“, meint der BBM-Geschäftsführer. Der Fuhrparkverband hat bereits bei der Förderung von Plug-in-Hybriden für eine Streichung der Maßnahmen plädiert, da diese nachweislich keinen großen Anteil an der Reduktion der Emissionen haben. „Wir wünschen uns, dass Fördermaßnahmen im Vorfeld ausreichend auf Sinnhaftigkeit und Nutzen geprüft werden und möchten beim BEM anregen, die geforderten Maßnahmen zu überdenken. Der Weg in die Mobilität der Zukunft führt ganz klar auch über die Elektromobilität – aber nicht über elektrifizierte Golf-Caddys und Elektromofas“, betont Schäfer.

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