Innovative Konzepte für die Mobilitätswende
Mannheim, im Juli 2022. Unter Fuhrpark- und Mobilitätsverantwortlichen ist Elektromobilität seit einiger Zeit das alles beherrschende Thema. Ihr Einsatz ist ein wichtiger Schritt, aber es ist nicht die einzige und alternativlose Möglichkeit, um die dringend benötigte Mobilitätswende zügig und systematisch voranzutreiben. Gerade politische Entscheider scheinen zu vergessen, dass es auch Alternativen gibt, wenn es um Förderungen oder Steuerkonzepte geht. Die erste Nationale Konferenz für betriebliche Mobilität widmet sich unter anderem eben diesen Alternativen und zeigt auf, welche Möglichkeiten es gibt, Mobilität nachhaltiger und gleichzeitig wirtschaftlicher zu gestalten.
Auch wenn die Elektrifizierung des Fuhrparks eine wesentliche Rolle bei der Umstellung der Mobilität spielt und die Entwicklung sehr positiv ist: noch immer ist die Elektromobilität nicht das Nonplusultra. Bei der Umstellung der Flotte stehen Fuhrparkmanager:innen derzeit vor der Frage, ob ausschließlich Elektrofahrzeuge verwendet werden oder welche Möglichkeiten außerdem in Betracht gezogen werden können. Ein Impulsvortrag der Konferenz widmet sich diesem Thema und stellt die Frage, ob die Fuhrparktransformation nur E-Mobilität ist – oder doch mehr?! Da noch unklar ist, wie die Entwicklung – auch der Infrastruktur – voranschreitet, und um anderen nachhaltigen Alternativen eine Chance zu geben, sollten Mobilitätsmanager:innen offen sein für weitere Möglichkeiten.
Bei nachhaltigen Mobilitätskonzepten geht es natürlich nicht alleine um Antriebsarten, sondern um unterschiedliche Nutzungsformen von Fahrzeugen oder um eine völlig andere Organisation der Mobilität. Ziel muss sein, Mobilität so umwelt- und sozialverträglich wie möglich zu gestalten, sowie die betrieblich notwendige Mobilität des Unternehmens selbst und der Mitarbeiter:innen zu optimieren. Stichwort: Pendlermobilität. Dafür müssen sowohl umweltpolitische und soziale als auch verkehrspolitische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden.
Augen offen halten
Der Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (BBM) präsentiert auf der Konferenz in Hannover ein umfangreiches Programm rund um die betriebliche Mobilität. Dabei sind alternative Mobilitätskonzepte ein Schwerpunkt der Konferenz am 8. und 9. September. Innovationen können nicht entstehen, wenn wir nicht technologieoffen sind oder uns einzig und allein auf die automobile Mobilität versteifen. Ein Workshop zum Thema setzt sich beispielsweise mit der Frage auseinander, ob Car Allowance die Alternative zum Dienstwagen ist. Bei der Car Allowance, die so viel wie Fahrzeug-Zulage bedeutet, geben Arbeitgeber den Arbeitnehmer:innen einen gewissen Anteil zum privat finanzierten Fahrzeug hinzu. Damit wird ein privates Fahrzeug dienstlich genutzt und es muss kein zusätzliches Fahrzeug angeschafft werden. Der Workshop setzt sich mit den Vor- und Nachteilen auseinander und legt dar, inwieweit die Car Allowance als Alternative zum Dienstwagen funktionieren kann.
Teilnehmende haben außerdem die Möglichkeit, sich umfassend über unternehmensübergreifendes Car Sharing oder Shared-Fleet-Konzepte zu informieren. Die Workshops geben Einblicke in die Möglichkeiten, Fahrzeuge zu teilen. Zum einen werden dadurch Kosten und Ressourcen gespart, weil weniger Fahrzeuge benötigt werden und zum anderen können durch geteilte Arbeitswege außerdem Emissionen eingespart werden.
Ein weiterer spannender Impulsvortrag befasst sich mit zukunftsfähigen Mobilitätskonzepten und gibt einen Rundum-Überblick über die Möglichkeiten, die sich Mobilitätsverantwortlichen bieten. Der Workshop möchte Klarheit in den Dschungel der Möglichkeiten bringen und gleichzeitig zeigen, welche Alternativen überhaupt in Zukunft weiterhin Bestand haben können.
Weitere Informationen zum vollständigen Programm gibt es unter https://www.nationale-konferenz-mobilitaet.de/gesamtuebersicht.html.