Strom als Baustein der Mobilität von morgen
Betriebliche Mobilität
Welche Rolle spielen die erneuerbare Energien und intelligente Ladesysteme für die Zukunft der betrieblichen Mobilität? Das haben wir den Unternehmer und CEO der Vispiron Systems GmbH, Amir Roughani, gefragt, der im Dialog mit Prof. Dr. Stephan A. Jansen dazu weitere Einblicke auf der Nationalen Konferenz für Betriebliche Mobilität am 19. und 20. November in Mainz geben wird.
Herr Roughani, was muss passieren, damit Strom noch effektiver eingesetzt werden kann?
Um Strom noch effektiver einzusetzen, müssen wir auf sektorübergreifende Lösungen setzen, bei denen Energie- und Mobilitätswirtschaft eng verknüpft sind. Ein entscheidender Schritt ist die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien, wie z.B. Solarstrom, in Kombination mit Speichersystemen. Dadurch kann überschüssiger Strom nicht nur gespeichert, sondern auch zu Zeiten genutzt werden, in denen weniger erneuerbare Energie zur Verfügung steht. Zudem spielt die bidirektionale Nutzung der Fahrzeugbatterien eine Schlüsselrolle, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen und gleichzeitig zusätzliche Einnahmequellen für Fahrzeugbesitzer zu schaffen. Bereits heute bieten wir an öffentlichen Schnellladesystemen Ladestrom für nur 0,25 € pro Kilowattstunde an. Außerdem bieten wir ein dynamisches Preismodell an, das den Strompreis je nach Sonnenstand anpasst.
Welche Rolle spielt Smart Charging und vernetzte Energiesysteme?
Smart Charging und vernetzte Energiesysteme sind zentrale Bausteine der Mobilität der Zukunft. Durch intelligente Ladesysteme lässt sich der Energieverbrauch optimieren, indem Fahrzeuge zu Zeiten geladen werden, in denen der Strom besonders günstig ist oder erneuerbare Energie im Überfluss vorhanden ist. Vernetzte Energiesysteme ermöglichen zudem eine bessere Integration von dezentralen Erzeugern wie Solaranlagen und Batteriespeichern. Besonders wertvoll wird es, wenn Fahrzeuge auch entladen werden können, um Strom zurück ins Netz zu speisen oder im Betrieb Spitzenlasten zu glätten. Unser dynamisches Preismodell bietet zusätzlich Anreize, die Nutzung des Stroms an die Sonnenstunden anzupassen.
Welchen Einfluss werden die Strompreise auf die Elektromobilität haben?
Die Strompreise werden einen erheblichen Einfluss auf die Elektromobilität haben. Steigende Strompreise könnten die Gesamtkosten für den Betrieb von Elektrofahrzeugen erhöhen und so die Akzeptanz bremsen. Um dem entgegenzuwirken, bieten wir heute schon Ladestrom zu attraktiven Preisen an – beispielsweise 0,25 € pro Kilowattstunde an öffentlichen Schnellladestationen. Im Vergleich dazu verbraucht ein Verbrenner bei einem Benzinpreis von 1,80 € pro Liter und einem Verbrauch von 7 Litern pro 100 Kilometer etwa 12,60 € auf 100 Kilometer. Ein Elektrofahrzeug mit einem Verbrauch von 18 kWh pro 100 Kilometer benötigt bei 0,25 € pro kWh hingegen nur 4,50 € für die gleiche Strecke. Das zeigt, dass der Betrieb eines Elektrofahrzeugs bereits heute deutlich günstiger ist als der eines Verbrenners. Unser dynamisches Preismodell, das den Strompreis nach Sonnenstand anpasst, kann die Kosten sogar noch weiter senken.
Was empfehlen Sie Unternehmen?
Unternehmen sollten auf eine ganzheitliche Energie- und Mobilitätsstrategie setzen. Das bedeutet, dort, wo es möglich ist, eigene Solaranlagen mit Speichern zu installieren, um sowohl die Fahrzeugflotten als auch den Betrieb selbst mit eigenem, günstigem Strom zu versorgen. Wichtig ist auch die Implementierung von bidirektionalem Laden, um die Fahrzeugbatterien als flexible Energiespeicher zu nutzen – sowohl zur Netzstabilisierung als auch zur Optimierung des eigenen Energieverbrauchs. Diese Investitionen zahlen sich langfristig aus, da sie nicht nur Kosten sparen, sondern auch zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen. Mit unseren aktuellen Angeboten können Unternehmen die Betriebskosten ihrer Fahrzeugflotten schon heute erheblich senken und gleichzeitig die Umwelt entlasten.
Über folgenden Link können Sie sehen, dass die Zukunft bereits begonnen hat:
Weitere Impulse auf der Nationalen Konferenz betriebliche Mobilität
Die Nationale Konferenz für betriebliche Mobilität bietet eine ideale Plattform, um sich mit den Herausforderungen und Chancen der zukünftigen Mobilitätsgestaltung auseinanderzusetzen. Experten aus Wissenschaft und Praxis teilen ihre Erfahrungen und geben wertvolle Tipps zur erfolgreichen Umsetzung von Mobilitätskonzepten. Gemeinsam wird diskutiert, wie Unternehmen eine nachhaltige Mobilität für ihre Mitarbeitenden gestalten können und welche Schritte notwendig sind, um den Wandel in der Praxis voranzutreiben. Beiträge dazu präsentieren unter anderem:
- Betriebliche Mobilität zwischen Ökonomie und Ökologie, Statement von Prof. Dr. Christian Grotemeier, Marc-Oliver Prinzing
- Die Rolle der gewerblichen Flotten bei der Elektromobilität; Charlotte Ojala, NOW-GmbH
- Emissionsfreie Mobilität – Der Weg in die Zukunft oder nur ein Hype? (Praxisbericht) Can Baltaci, Eppendorf Group
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.nakobemo.de.