Vom Flotten- zum Mobilitätsmanagement: Effizienz, Transparenz und digitale Transformation
Best Practice
Mannheim, im November 2024. Auf der Nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität (NaKoBeMo) in Mainz geht es um Zukunftsfähigkeit. Verantwortliche aus Unternehmen beleuchten die Transformation vom klassischen Travel- und Flottenmanagement hin zu einem ganzheitlichen Mobilitätsmanagement, das zunehmend strategisch in die Unternehmensstruktur eingebunden wird. Ein notwendiger Change-Prozess mit Chancen und Herausforderungen.
Die zentralen Aspekte eines effektiven Mobilitätsmanagements liegen dabei in der Effizienz, Flexibilität und Digitalisierung der Prozesse, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst einfache und bedarfsorientierte Mobilitätslösungen bereitzustellen. „Ein integriertes Mobilitätsmanagement bietet die Möglichkeit, im Spannungsfeld zwischen Effizienz, Qualität, Nachhaltigkeit und auch Kosten, skalierbare Lösungen zu realisieren. Einfacher ausgedrückt: Von Insellösungen zu Verbundlösungen“, unterstreicht Albert James Küng, Leiter des Global Travel Management der Siemens AG. Er betont, dass bei Siemens Mobilität für Mitarbeitende so gestaltet werden soll, dass die Nutzung und Verfügbarkeit digitalisierter Services für optimale Arbeitsbedingungen sorgt. „So viel Technik wie möglich, so viel Service wie gewünscht und notwendig“. Schließlich sei Mobilität Mittel zum Zweck zur Erfüllung ihrer eigentlichen Aufgaben. Dabei wird Mikromanagement vermieden und durch Transparenz über Optionen eine Eigenverantwortung der Mobilitätsnutzer gefördert. Synergien und skalierbare, verbundene Konzepte sollen die Effizienz und Qualität steigern.
Stefan Vorndran, Partner der Belmoto mobility GmbH, hebt die Vorteile eines integrierten Mobilitätsmanagements hervor, das sowohl Geschäftsreisen als auch Pendlermobilität und Fuhrparkmanagement umfasst. „Effektive Mobilität ist ein zentraler Faktor wenn es darum geht betriebliche Mobilität sowohl effizient, nachhaltig als auch kostenoptimiert für Mitarbeitende zur Verfügung zustellen“, so Vorndran. Synergieeffekte und eine ganzheitliche Mobilitätsrichtlinie statt getrennter Regelungen sorgen dafür, dass betriebliche Mobilität den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht wird. Vorndran empfiehlt die Verantwortung für die betriebliche Mobilität zu bündeln und weist auf den Handlungsbedarf in der deutschen Wirtschaft hin, da die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) viele weitere Unternehmen ab 2025 zur Berichterstattung zur betrieblichen Mobilität verpflichtet. Es bestehe also Handlungsbedarf für einen Großteil der Wirtschaft.
Benjamin Federmann, Leiter Fuhrpark Strategie und Mobilitätskonzepte bei MEWA Textilservice, beschreibt die Herausforderungen und Chancen der Transformation. So ergeben sich durch multimodale Mobilitätsangebote und den Ausbau zu einer "Mobilitätsmatrix" vielfältige Möglichkeiten für Innovation und Kostenreduktion. Mobilitätsmanagement wird zudem in Strategien wie CSRD, ESG (Environmental, Social, and Governance) und SBTi (Science Based Targets) eingebunden. „Mobilität wird einen stärkeren Einfluss auf Geschäfts- und Arbeitszeitmodelle, gegebenenfalls auch betriebliche Abläufe haben“, konstatiert Federmann. „Alle Mobilitätsmaßnahmen sollten mit Wachstumsfragen der Unternehmen verknüpft werden“. Zu den Herausforderungen werden der höhere Innovationsdruck und der Fachkräftemangel gehören, sowie eine stärkere Eigenverantwortung der Unternehmen bei der Energieversorgung. Federmann empfiehlt eine strategische Einbindung der Mobilität in die Unternehmensplanung und betont die Bedeutung der Zusammenarbeit und den Austausch mit Partnern und der aktiven Einbindung von Shareholdern und Stakeholdern.
- Tiefergehende Einblicke und Details in den Vorträgen und Diskussionsrunden.
Weitere Impulse auf der Nationalen Konferenz betriebliche Mobilität
Die Nationale Konferenz für betriebliche Mobilität bietet eine ideale Plattform, um sich mit den Herausforderungen und Chancen der zukünftigen Mobilitätsgestaltung auseinanderzusetzen. Experten aus Wissenschaft und Praxis teilen ihre Erfahrungen und geben wertvolle Tipps zur erfolgreichen Umsetzung von Mobilitätskonzepten. Gemeinsam wird diskutiert, wie Unternehmen eine nachhaltige Mobilität für ihre Mitarbeitenden gestalten können und welche Schritte notwendig sind, um den Wandel in der Praxis voranzutreiben. Beiträge dazu präsentieren unter anderem:
- Step by Step – Das Levelmodell für die betriebliche Mobilität; Prof. Dr. Stephan A. Jansen; Prof. Dr. Christian Grotemeier, Wissenschaftlicher Beirat des BBM e.V.
- Von Travel- & Fleet- zum Mobilitätsmanagement; James Küng, Siemens; Michaela Antz, Giesecke + Derivant; Stefan Vorndran; Belmoto
- Die Dimensionen der Betrieblichen Mobilität bis zum Jahr 2039 – die Chance im Wandel; Benjamin Federmann, MEWA Textilservice
Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.nakobemo.de.